Chemiepark Marl
24. April 2015

Gespräche zu Energiepolitik

SPD- Bundestagsabgeordnete besuchen Chemiepark Marl

„Wir wollen Industriepolitik, Energiepolitik und Klimapolitik in Einklang bringen“, sagte Michael Groß zum Auftakt. Thomas Wessel hob die „kreativen und innovativen Lösungen bei der Energieversorgung des Chemieparks Marl“ hervor: Ein neues Gas- und Dampfkraftwerk wird Ende 2015 ans Netz genommen, zudem profitiert die Stadt Marl von der Fernwärmeversorgung durch die Energieerzeugung.

„Wir sehen Chemiestandorte auch als Energieplattformen“, erläuterte Andreas Steidle, Leiter der Energieabteilung. Deshalb seien verlässliche Rahmenbedingungen durch die Politik von essenzieller Bedeutung.

Die aktuellen Pläne der Bundesregierung zum Strommarktdesign und zur Kraft-Wärme-Kopplung dürften keinen Nachteil für die Industrie und Arbeitsplätze bedeuten. Arbeitsdirektor Thomas Wessel bekräftigte diese Forderung: „Alle Änderungen an den energiewirtschaftlichen Vorgaben treffen immer den gesamten Verbund, da die Stoffströme von Gelsenkirchen über Marl bis Herne zusammenhängen.“ So sei die Investitionsentscheidung für das neue Evonik-Kraftwerk am Standort Marl im Vertrauen auf verlässliche Regelungen getroffen worden.

Der energiepolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Becker, griff die vorgetragenen Argumente auf - und sagte zu, dass es „keine Veränderungen“ am Bestandsschutz bestehender Anlagen gebe. Das Vertrauen der Industrie auf verlässliche gesetzliche Regelungen sei das „wichtigste Gut“. Diese deutliche Zusage wurde von den Evonik-Vertretern positiv aufgenommen.

Die Verbundkette des Standortes Marl bei chemischen Produktionsprozessen hatte zuvor Standortleiter Prof. Dr. Walter Tötsch vorgestellt. Der Leiter der Creavis, Prof. Dr. Stefan Buchholz, beleuchtete in seinem Vortrag die Bedeutung von Innovationen mit Blick auf Ressourceneffizienz. Die SPD-Politiker (Dirk Becker, Michael Gerdes, Michael Groß, Ulrich Hampel und Frank Schwabe sowie SPD-Kreistagsmitglied Gregor Somberg) bedankten sich für den informativen Vormittag im Chemiepark Marl.