Historie

Zukunft braucht Herkunft

Die Geschichte des Chemieparks Marl beginnt am 9. Mai 1938.

Im Rahmen des damaligen Vier-Jahresplans der Reichsregierung beteiligten sich die IG Farbenindustrie AG und die Bergwerksgesellschaft Hibernia AG an der Unternehmensgründung der Chemischen Werke Hüls GmbH. Am Standort Marl sollte der für die Reifenproduktion elementare Rohstoff hergestellt werden: der synthetische Kautschuk Buna.

Bereits am 29. August 1940 wurden die ersten Bunaballen ausgeliefert. Schwere Luftangriffe der Alliierten brachten die Produktion ab 1943 fast gänzlich zum Erliegen.

Nach Produktionsverboten und Demontagen entwickelte sich das Werk im „Wirtschaftswunder“ mit neuen Produktlinien zu einem Unternehmen mit Weltgeltung – seit 1979 unter Federführung der VEBA AG. Ab 1985 entschloss sich das nun unter dem Namen Hüls AG firmierende Unternehmen, die Schwer- und Grundstoffindustrie zugunsten einer Ausrichtung auf die Spezialchemie aufzugeben. Nach ihrer Neuorganisation zu einer strategischen Chemie-Holding fusionierten die Hüls AG und die Degussa AG 1999 zur Degussa-Hüls AG.

Zu Beginn des Jahres 2001 entstand mit dem Zusammenschluss der Degussa-Hüls AG und der SKW Trostberg AG zur neuen Degussa AG der drittgrößte Chemie-Konzern in Deutschland. Im Februar 2003 erhöhte die Essener RAG AG ihren Anteil der Degussa-Aktien auf 50,1 Prozent. Die vollständige Übernahme der Degussa-Anteile durch die RAG erfolgte im Mai 2006. Den Namen RAG führt heute der deutsche Steinkohlenbergbau. Die Geschäftsfelder Chemie, Energie und Immobilien wurden im September 2007 im neuen Industriekonzern Evonik Industries vereint. 2009 vollzog Evonik einen Kurswechsel und positioniert sich heute als reiner Spezialchemiekonzern.

Durch diese Neuausrichtungen sowie durch konzerninterne Umstrukturierungen hat sich der vormals monolithische Standort in Marl zu einem Chemiepark weiterentwickelt. Heute sind hier neben Evonik, ihren Tochtergesellschaften und Beteiligungen 17 weitere Unternehmen angesiedelt.