Feuerwehr der Evonik in TUIS-Einsätzen
Unterstützung der Feuerwehren in Köln und Oberhausen
Wenn die öffentliche Feuerwehr die Feuerwehren der Evonik hinzuzieht, geht es meist um ihre besonderen Fähigkeiten und Kenntnisse im Zusammenhang mit chemischen Prozessen. Die Werkfeuerwehren der Evonik Technology & Infrastructure GmbH an den Standorten Marl und Wesseling fuhren in dieser Woche gleich zwei Einsätze im Rahmen des Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS) des Verbandes der Chemischen Industrie.
Zuerst sprangen sie am Dienstag in Köln ein. Ein Rangierunfall im Güterbahnhof hatte einen beladenen Gefahrgut-Kesselwagen schwer beschädigt. Der stabile Stahltank des Güterwaggons hielt zwar dicht, der Kesselwagen war jedoch nicht mehr fahrtüchtig. Er parkte zunächst auf einem Abstellgleis.
Die Betreiberfirma VTG war nun auf der Suche nach Experten, um den geladenen Gefahrstoff Dimethylamin – ein hochentzündliches und gleichzeitig stark ätzendes Flüssiggas – vor Ort bergen und sicher abtransportieren zu können.
Güterwaggon mit Dimethylamin in Köln entleert
So nahm sich schließlich die Werkfeuerwehr des Chemieparks Marl der Aufgabe an, verstärkt durch Kollegen vom Standort Wesseling. Die Feuerwehr Köln leistete während der Umfüllarbeiten den Brandschutz und sicherte die Arbeiten durch Vorhalten eines Dekontaminationsplatzes. Eingreifen musste sie jedoch nicht. Insgesamt 83.880 Liter Dimethylamin wurden in Köln somit innerhalb eines Tages ohne Stoffaustritte und Zwischenfälle erfolgreich umgepumpt und sicher abtransportiert.
Die zweite TUIS-Aktion fand dann am Donnerstag in Oberhausen statt. Die Werkfeuerwehr des Chemieparks rückte aus, um die Kollegen der Oberhausener und Duisburger Feuerwehr und der Werkfeuerwehr der Currenta beim Einsatz im Werk der Hamm Chemie zu unterstützen. Dort war es zu einem Unfall gekommen, nach dem Säure aus einem Tank austrat. Ein Teil der Säure verdampfte und zog als Wolke in die Umgebung über Oberhausener Stadtgebiet.
Unterstützung bei Chemieunfall in Oberhauen
Die Fracht eines Salzsäure-Tankschiffs wurde beim Entladen versehentlich in einen Tank mit Schwefelsäure gepumpt. Die chemische Reaktion ließ den Tank bersten und das Säuregemisch austreten. Das Gemisch erhitzte sich aufgrund der chemischen Reaktion stark, was die Verdampfung zur Folge hatte und eine ätzende Säurewolke erzeugte. Die weiter aus dem Tank austretende Säure sammelte sich in einem Auffangbecken. Ein restlicher Teil verblieb im Tank.
Die Werkfeuerwehr der Evonik Technology & Infrastructure GmbH aus dem Chemiepark Marl kam gemeinsam mit Kollegen vom Standort Wesseling und schwerem Gerät. „Wir haben die Feuerwehr Oberhausen seit Einsatzbeginn beraten. Außerdem sorgten wir dafür, dass die gefährliche Säure aus dem aufgerissenen Tank komplett umgepumpt werden konnte“, so Jochen Eiting von der Werkfeuerwehr Marl. Noch in der Nacht öffneten zwölf Brandbekämpfer aus dem Chemiepark und vom Standort Wesseling ein Mannloch am Tank und entleerte ihn von dort mittels einer Membranpumpe in Ersatztanks und Tankfahrzeuge. Der Einsatz dauerte bis Freitagmorgen an.