Chemiepark Marl
21. November 2025

Flämischer Ministerpräsident zu Besuch bei Evonik  

Der flämische Ministerpräsident Matthias Diependaele hat gemeinsam mit einer hochrangigen Industrie-Delegation, bestehend aus Unternehmenschefs, Vertretern verschiedener Industrieverbände und flämischer Wissenschaftsinstitutionen, den Chemiepark Marl besucht. Am weltweit größten Produktionsstandort von Evonik stand der Austausch zu Innovationen und Nachhaltigkeit im Fokus.

Auch die sichere und saubere Energieversorgung, die Zukunft der Infrastruktur und passgenaue Ausbildung standen auf dem Programm. Ziel des Treffens war es, die Zusammenarbeit zwischen Flandern und Nordrhein-Westfalen in diesen Bereichen zu vertiefen. Fachkundige Gesprächspartner waren unter anderem Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor von Evonik, Andreas Orwat und Daniel Brünink, Geschäftsführer der Evonik-Infrastruktureinheit SYNEQT, sowie weitere Evonik-Vertreter.

Im Chemiepark Marl besuchten die Gäste die „Rheticus“-Anlage. In dieser Anlage zeigt Evonik, wie die klimaschonende Nutzung von Kohlendioxid (CO₂) als Rohstoff für die Industrie gelingen kann. In ihr werden mittels künstlicher Photosynthese erneuerbare Energien wie Wind- oder Solarstrom genutzt, um über Elektrolyse und biochemische Prozesse wertvolle Chemikalien aus CO₂ und Wasser zu erzeugen.

Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor von Evonik, betonte: „Zukunft gelingt nur gemeinsam. Begegnungen wie diese sind deshalb besonders wertvoll. Unsere Partnerschaft – etwa zwischen Marl und Antwerpen – steht für gelebte Industriekooperation. Gemeinsam stellen wir uns den großen Herausforderungen unserer Zeit: sichere und saubere Energie, moderne Infrastruktur und die Ausbildung der Fachkräfte von morgen. Damit schaffen wir die Grundlage für nachhaltiges Wachstum und technologische Innovation in Europa.“

Vom Chemiestandort Marl führen schon heute viele Fäden in die Wirtschaftsregion Flandern. So betreibt Evonik etwa in Antwerpen den größten internationalen Standort außerhalb Deutschlands. Die beiden Standorte in Deutschland und Belgien stehen durch Pipelines und einen Produktionsverbund in einem permanenten Austausch. Eine zentrale Rolle für die Vertiefung der bestehenden Aktivitäten spielt der Hafen von Antwerpen. Er bildet das logistische Drehkreuz für Rohstoffe und Produkte und wird künftig durch den Ausbau eines grenzüberschreitenden Wasserstoffnetzes sowie eines CO₂-Transportnetzes weiter gestärkt.

„Der Hafen von Antwerpen ist nicht nur einer unserer größten wirtschaftlichen Motoren für Flandern, sondern auch für Regionen jenseits der Grenze wie Nordrhein-Westfalen ein Wohlstandskatalysator. Indem wir unsere industriellen Stärken und Infrastrukturen miteinander verbinden, schaffen wir eine robuste Grundlage für nachhaltiges Wachstum, technologische Innovation und eine gestärkte Position Europas,“ sagte der flämische Ministerpräsident Matthias Diependaele.

Yves Verschueren, Geschäftsführer des Chemieverbands essenscia Flandern, ergänzte: „Die belgische und deutsche Industrie stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Für eine gelingende Transformation unserer Industrien benötigen wir bezahlbare Energie, weniger Bürokratie und stabile Lieferketten. Viele Entscheidungen werden auf europäischer Ebene in Brüssel getroffen. Umso wichtiger ist eine starke, gemeinsame Stimme der Industrie.“

Am Ende der Reise setzte die Delegation ihren Weg zum Landtag von Nordrhein-Westfalen fort, wo sie den Präsidenten des Parlaments, André Küper, andere NRW-Politiker sowie Wirtschaftsführer aus der Region traf.