Südeingang 1942
Südeingang 1942
Werkschützer an Tor 1, zwischen 1985 und 1989
Werkschützer an Tor 1, zwischen 1985 und 1989
Tor 1, 2001
Tor 1, 2001
Tor 1, 2015
Tor 1, 2015
Tor 1 im Umbau heute, 2021/2022
Tor 1 im Umbau heute, 2021/2022
Tor 1 im Umbau heute, 2021/2022
Tor 1 im Umbau heute, 2021/2022
Für die neue Fahrbahndecke an Tor 1 werden u.a. Gummimehle und VESTENAMER® von Evonik eingesetzt. 
Für die neue Fahrbahndecke an Tor 1 werden u.a. Gummimehle und VESTENAMER® von Evonik eingesetzt. 
Chemiepark Marl

Historisches Tor 1 bekommt ein Update

Wenn der Chemiepark Marl im Netz gesucht wird, schlagen die Suchmaschinen als Zielort „Paul-Baumann-Straße 1“ vor – und so lotsen Navis zielgerichtet zu „Tor 1“ des Chemieparks – zum seit Jahrzehnten als Haupteingang (und -einfahrt) bekannten Eingangsportals in Marl. Das wird jetzt modernisiert. 

Sicherheit und Nachhaltigkeit

Dabei stehen folende Aspekte im Vordergrund: Die Erhöhung der Leistungsfähigkeit und Sicherheit für den Standort und die Nachhaltigkeit der eingesetzten Rohstoffe. Vorbild ist Tor 6 im Nordwesten des Chemieparks. Die nach Fertigstellung größten und auf den ersten Blick erkennbarsten Neuerungen werden neue, automatische Schnelllauf-Falttore und Drehkreuze sein. Auch der Einfahrtsbereich wird größer – aus bisher einer werden zwei breite Einfahrspuren.

Mit den Toren und Drehkreuzen wird vor allem der Schutz vor unberechtigtem Zutritt von Fahrzeugen und Personen erhöht. Auf diese Weise setzt der Chemiepark Marl nicht nur gesetzliche Vorgaben um – auch den Schutzanforderungen von Chemiepark-Betreiber Evonik trägt der Standort Rechnung. Durch die zusätzliche Einfahrspur soll vor allem Rückstau und damit Wartezeit verhindert werden. Auch die Servicequalität wird sich damit verbessern. Mit der Inbetriebnahme des neuen, leistungsfähigeren Tores 1 wird die Zufahrt von Fahrzeugen über das Tor 3 dauerhaft entfallen. Für Fußgänger und Radfahrer bleibt Tor 3 aber weiterhin zugänglich.

Maximalrecycling-Konzept

Im Zuge der Umbauarbeiten wird die gesamte technisch-organisatorische Infrastruktur verbessert. So wird Tor 1 nicht nur mit neuer Elektrik ausgestattet, auch die Fahrbahndecke wird erneuert – und das unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit nach dem sogenannten Maximalrecycling-Konzept. Die Idee dahinter: Die Deckschicht der zukünftigen Fahrbahn wird aus einer Kombination aus recycelten Materialien und frischen Rohstoffen bestehen. Dabei werden einerseits Asphaltgranulate (Alt-Asphalte) aus abgefrästen Fahrbahnbelägen und andererseits Gummimehle aus Reifen am Ende ihrer Lebenszeit, sogenannte ELTs („end-of-life tyres“) gewonnen. Letztere werden mit dem Hochleistungsrohstoff VESTENAMER® von Evonik nutzbar gemacht und am Ende mit neuen, klassischen Rohstoffen für Fahrbahndecken kombiniert (wie etwa Steine und Bitumen).

Recycelter Alt-Asphalt als Zukunftsmodell

Evonik und der Chemiepark Marl gehen damit einen neuen Weg bei der Wiederverwendung von Materialien für Fahrbahndecken: Der bisherige Industrie-Standard für den Einsatz von Asphaltgranulaten (Altasphalten) liegt bei ca. zehn Prozent. Evonik möchte diesen Anteil maximieren und plant mit etwa 50 Prozent – also einem fünffach höheren Anteil im Vergleich zum Industrie-Standard. Evonik prüft außerdem grundsätzlich weltweit Straßenbauprojekte, um sie mit Gummimehlen und VESTENAMER® auf Evonik- Flächen umzusetzen. Dies ist bereits erfolgreich am Standort Marl, in den USA, Brasilien und China passiert.

Mit derartigen Recycling-Konzepten setzt Evonik nicht nur innovative Ideen in die Tat um – vielmehr wird durch die Nichtverbrennung von Reifen auch CO2 eingespart. Außerdem
werden frische Rohstoffe, die normalerweise für Asphalt eingesetzt werden, durch Produkte
ersetzt, die nach dem Ende der ersten Lebenszeit aufgearbeitet und damit als sekundäre Rohstoffe wiederverwendet werden. „Während allgemein angenommen wird, dass Nachhaltigkeit, Wiederverwendung, allgemein ‚grüne Ziele‘ mit Mehrkosten verbunden sind, bieten wir eine kostenmäßig neutrale Lösung an“, so Frank Lindner, Business Manager VESTENAMER®. Mit der Wiederverwendung von Asphalt und der Steigerung der Recyclingquote sowie der Überführung des Abfallproduktes Reifen in einen hocheffektiven Rohstoff trägt Evonik einen wichtigen Teil zu nachhaltigem Ressourcenmanagement bei.

Umbau bis voraussichtlich März 2022

Das Projekt „Umbau Tor 1“ ist also nicht nur ein optisches Highlight – auch die Details dahinter sind entscheidend. Geplant ist, dass das neue Tor 1 im Frühjahr 2022 fertiggestellt und das Haupttor wieder begeh- und befahrbar ist. Bis dahin werden alle Verkehre rund um Tor 1 auf die anderen Tore umgeleitet. Speziell die Verkehre, die über Tor 1 organisiert sind, werden über Tor 3 gelenkt.