Chemiepark Marl
9. November 2016

Wärme für Marl aus Marl

Bauarbeiten abgeschlossen

Marl, 9. November 2016. Die baulichen Voraussetzungen für das von der innogy SE und Evonik Industries AG gemeinsam entwickelte Infrastrukturkonzept „Wärme für Marl aus Marl“ sind geschaffen. Die Bauarbeiten für die neue Fernwärmeleitung und die neue Fernwärmenetzstation konnten rechtzeitig vor der nächsten Heizperiode erfolgreich abgeschlossen werden. An der symbolischen Inbetriebnahme der neuen Anlagen nahmen neben Vertretern von innogy und Evonik auch der Bürgermeister der Stadt Marl, Werner Arndt, sowie Ratsmitglieder und Vertreter der Verwaltung teil.

Partnerschaftliche Erfolgsstory

innogy Bereichsleiter Energiedienstleistungen Jörn-Erik Mantz wertet das Projekt als eine partnerschaftliche Erfolgsstory. „Nur durch die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Evonik, der Stadt Marl und innogy haben wir es geschafft, mehr als 2.000 Haushalte und öffentliche Einrichtungen langfristig und sicher mit effizient erzeugter Wärme zu versorgen“. Vor vier Jahren habe man, so Mantz, das erste Mal über das Projekt gesprochen und vor gut einem Jahr an gleicher Stelle den symbolischen Spatenstich durchgeführt. Nun stehe die stabile, klar dezentral ausgerichtete Versorgung. Davon profitiere nicht nur der Standort. Mantz: „Die ´Marler Lösung` unterstützt auch wesentliche Ziele des Generationenprojekts Energiewende.“

Heiko Mennerich, Leiter der Ver- und Entsorgung bei Evonik, hebt hervor: „Die Wärme, die wir aus dem Chemiepark in die Stadt bringen, wird in umweltschonender Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt, ein besonders effizientes Verfahren. Rund 200 Gigawattstunden Energie speisen wir ab jetzt pro Jahr in Form von Dampf über eine Wärmeüberträgerstation in die neue Fernwärmetrasse ein. Marl, Innogy und Evonik haben in diesem Projekt ihre starke Partnerschaft unter Beweis gestellt. Zudem schafft die Fernwärmeversorgung eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Chemie und öffentlicher Versorgung.“

Neues Kapitel in der Wärmeversorgung Marls

Bürgermeister Werner Arndt zollte den Akteuren großen Respekt für die fristgerechte Fertigstellung der rund 3,3 Kilometer langen Trasse, der Netzstation und der Anbindung an die Wärmeübertragerstation von Evonik. „Mit der dezentralen Fernwärmeversorgung aus dem Chemiestandort Marl wird ein neues Kapitel in der Energieversorgung unserer Stadt aufgeschlagen“, so Arndt. „Wärme aus Marl für Marl schafft eine echte win-win-Situation für alle Projektpartner.“

innogy bezieht nun die Wärme für ihre Marler Fernwärmeversorgungsgebiete aus dem von der Evonik betriebenen Dampfverbundnetz des Chemieparks Marl. Im Zuge des Projekts waren umfangreiche Tief- und Hochbauarbeiten nötig. Im ersten Schritt baute innogy eine Netzstation zur Wärmeauskoppelung und Wärmeverteilung. Etwa zeitgleich starteten die Arbeiten zur Trassenverlegung. Die neue Trasse besteht aus zwei zum großen Teil erdverlegten Rohrleitungen für den Vor- und Rücklauf. Sie beginnt am Chemiepark Marl und verläuft entlang der Sporthallen und Sportplätze parallel zur Paul-Baumann-Straße. In Höhe der Fußgängerbrücke zur Sickingmühler Straße wurden die Fernwärmeleitungen in rund acht Meter Tiefe unterhalb der Bundesautobahn 52 verlegt. Weiter ging es entlang der Geh- und Radwege an der Sickingmühler Straße bis zur neuen Netzstation.

Kunden und Anwohner wurden im Vorfeld und während der Baumaßnahmen in umfangreichen Bürgerinformationsschreiben über das Projekt informiert. innogy richtete außerdem eine spezielle Internetseite ein, auf der stets aktuell Baufortschritte zu finden waren.